Eine emanzipierte Ehe

Komödie in drei Akten von Erika Kapeller
Erschienen im Plausus Theaterverlag


Jakob und Isabella, beide Mitte Vierzig und schon seit Teenager-Zeiten liiert, haben vor einiger Zeit beschlossen, eine „offene Ehe“ zu führen, in der es keine Geheimnisse, aber auch keinen Verzicht im Sinne außerhäuslicher erotischer Genüsse geben soll. Damit das „freie Leben“ der beiden auch gelingt, haben sie getrennte Schlafzimmer, jedoch nach wie vor ein gemeinsames Badezimmer, das sie sich zudem mit dem Au-pair-Mädchen Bernadette teilen müssen.

Eine von Jakobs Freundinnen ist Ilona. Sie wirkt ein bisschen oberflächlich und liebt ausgedehnte Einkaufsbummel – vor allem, wenn sie wieder einmal frustriert ist. Und da gibt es auch noch die etwas flippige Mode-Designerin Elfi, mit der Jakob ein Verhältnis hat, und die ein besonderes Talent fürs spontane Reimen besitzt, weshalb sie von den anderen etwas spöttisch die „Poetin“ genannt wird.

Isabella ihrerseits hat natürlich auch mehrere Liebhaber gleichzeitig: An Kurt, dem smarten Flugkapitän, liebt sie vor allem seine Großzügigkeit und der verträumte Student Udo gibt ihr das Gefühl, noch jung und begehrenswert zu sein.

Alle Beteiligten kennen sich und wissen voneinander.

Allerdings gibt es da noch Tante Mira, die Jakob und Isabella für den Hauskauf Geld geliehen hat – unter der Bedingung, dass sie ein „ehrenwertes“ Familienleben führen. Praktischer Weise lebt Tante Mira in Australien. Doch eines Tages kündigt sie überraschend ihren Besuch an. Für Jakob und Isabella bedeutet das Stress pur, weil sie sich für die Dauer von Tante Miras Besuch ihre jeweiligen Geliebten vom Hals schaffen müssen, um die „perfekte Ehe“ zu präsentieren….

Als dann auch noch das französische Au-pair-Mädchen Bernadette und Jakobs unscheinbare Buchhalterin Frau Umsatzer eines Tages gleichzeitig behaupten, ein Kind zu erwarten, gerät das Konzept vollends aus dem Ruder, denn das passt nun überhaupt nicht in das „emanzipierte“ Ehe-Programm von Isabella und Jakob – und was wird Tante Mira dazu sagen?



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